videoarbeiten m.fritzsche 2007-2019, kunstfilmtage rosenheim

 

In seinen minimalistisch kurzen Videoarbeiten unter dem Arbeitstitel „daneben“ wird der spielerische Ansatz deutlich, den Martin Fritzsche auch in seiner bildhauerischen Arbeit pflegt. „daneben“ ist eine Reihe von kurzen Filmsequenzen, die sowohl die Tiefe, Brüchigkeit und Schwere, wie aber auch die Leichtigkeit, Heiterkeit und Unbeschwertheit und insgesamt die Einfachheit des Lebens zelebrieren. „daneben“ setzt den Focus auf -vermeintlich Unbedeutendes, Unwichtiges,
Die Titel der Arbeiten: „feuere – werke“ (100 sek.), „flieg – dirndl“ (120 sek.), „gleite - weite“ (165 sek.), „kreise- weise“ (240sek.), „melke – welke“ (81 sek.), „mütze – schütze“ (68 sek.) „pflege – dich“ (73sek.). „ puste – nich“ (99 sek.), „stärke – merke“ (120 sek.) sind poetische Zuwendungen mit Aufforderungscharakter in vielerlei Hinsicht.
Auch in den videoarbeiten „mehr“ (117 sek.), „triptychon“ (180 sek.) und „wir schwimmen – schwimmen wir weiter – heiter“ (217 sek.), wird ein ähnliches Konzept verfolgt und das Einfache als das Existenzielle erkennbar.
Martin Fritzsche versteht sich nicht als Filmkünstler es handelt sich um einen Nebenschauplatz seiner Arbeit.

 

 

Martin Fritzsche, geboren 1960 in München, arbeitete zunächst als Diplom Sozialpädagoge und später auch als Kinder und Jugenpsychotherapeut.
Von 1993 bis 1999 sudierte er an der Akademie der bildenden Künste München in der Klasse von Norbert Prangenberg. Er lebt und arbeitet nun schon seit vielen Jahren als freischaffender Bild-er-finder, in Antwort i. Chiemgau und ist Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik in München
Martin Fritzsche ist ein bekennender Spieler. Den Satz „Spiel ist die Arbeit des Kindes“,
übertragt er auch auf sein künstlerisches Schaffen „Spiel ist die Arbeit des Künstlers“. Spielerisch, ernsthaft, vertieft , geht er zur Sache, findet, erforscht und kommentiert er
gesellschaftliches und biografisches Zeitgeschehen. Mit ästhetischen Scharfblick findet er Bilder unserer Zivilisationsgesellschaft, um sie zu verändern und mit unterschiedlichen Materialien, Zeichnungen, Bemalungen, Skulpturen zu kombinieren und mit ihren Titeln zu öffnen und zu reflektieren.
Als Bild-er-finder im ureigensten Begriff des Wortes findet und erfindet er so neue eigensinnige Gebilde von poetischer Qualität. Objekte und Rauminstallationen entwickeln Sinnzusammenhänge, die in gleicher Weise den Bezug zur aktuellen Lebenssituation halten als aber auch über diese hinausweisen.

 

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