ist der Versuch Orte durch poetische Hinzufügungen zu beseelen.
Ausgangspunkt ist immer ein spezifischer Ort in seiner Vielschichtigkeit und Komplexität.
Multiplilkationsmechanismen der Werbewelt werden benutzt, transformiert und in Frage gestellt.
Das Inszenieren von Worten, Botschaften und Fragen dient hier keinerlei ökonomischen Zweck, sondern schafft gedanklichen Stolperstellen, die den Mensch in seinem Erleben und Sein in den Mittelpunkt stellen.
Im Dreieck aus „poetischer Hinzufügung“ /Wort, Umgebung und Betrachter entwickelt sich ein assoziativer, reflektierender und poetischer Freiraum.
Zentraler Ausgangspunkt für die Arbeiten von Martin Fritzsche im öffentlichen Raum sind häufig sogenannte Restflächen und Nebenschauplätze.
Raumsituationen, die auf den ersten Blick unattraktiv wirken, unter der Reizschwelle liegen und nicht wahrgenommen werden, - Betonflächen, Brücken, Unterführungen, Straßenflächen etc. haben auf ihn, in ihrer eigenen ästhetischen Qualität schon immer eine starke Anziehungskraft ausgeübt. Der Blick für das „daneben“ (Katalog und Ausstellung 2009) ist ohnehin ein großes Thema in der künstlerischen Arbeit von Martin Fritzsche ebenso wie das „zusammen“ (Ausstellung, Irrlicht 2006) und neuerdings auch das „endlich“, die zeitliche Dimension (Ausstellung Landshut 2009, Passau 2010)
Martin Fritzsche bespielte bisher im eigenen Auftrag, die von ihm gefundenen Raumsituationen im Stadtraum mit eigens für diese Orte angefertigten Plastiken. Er ergänzte die „leeren“ Orte mit Etwas, das diesen zu fehlen schien. So entstanden und entstehen Installationen im öffentlichen Raum, die vom „zusammen“ leben. Plastik und Ort ergänzen sich, -ergeben eine neue Bedeutung, geben dem „Unort“ eine Widmung und letztendlich Identität.
In Rosenheim ist der Künstler seinen Arbeitsprinzipien treu geblieben und hat sie zu einer neuen Spielart weiterentwickelt. Diesmal installiert er an den „gefundenen“ Orten um den Mühlbachbogen von ihm gestaltete Schriftzüge. Ganz bewusst werden diese in der formalen Sprache der Werbewelt als Leucht- und Kunststoffschriften präsentiert, dienen nun aber keinerlei ökonomischen Zweck sondern stellen den Mensch in seinem Sein und Erleben in den Mittelpunkt.
Die Assoziativ in der Auseinandersetzung mit dem Raum für diesen gefundenen Worte und Satzfragmente, /Titel ergeben ein neues „zusammen“ deuten um, transformieren, stellen in Frage, beginnen räumlich wie inhaltlich miteinander zu kommunizieren
Im „Dreieck“ aus poetischer Hinzufügung /Wort, Umgebung und Betrachter entwickelt sich ein assoziativer, reflektierender und poetischer Freiraum.
Martin Fritzsche ist ein Künstler der kleinen Geste. Ganz in dieser Tradition versteht er seine Interventionen im öffentlichen Raum für den Skulpturenweg in Rosenheim. Ausgebildet bei Prangenberg in München ist seine Herangehensweise vor allem durch Er-Leben von Orten und Bedeutungen geprägt. Martin Fritzsches Projekt worte für orte reflektiert unmittelbar seine Erfahrung mit Rosenheim. Hierbei dient der urbane Raum als Projektionsfläche und die verwendeten Worte bilden eine Art Reaktion auf die urbane Landschaft. In seinen Interventionen in den Stadtraum greift Fritzsche auf verloren gegangene bzw. verborgene Bedeutungen von Orten zurück. Hierbei dient ihm die Sprache als Assoziationsraum, der gleichsam den vorhandenen Raum jenseits seiner visuellen Erlebbarkeit als Ort der Begegnung, Verweigerung aber auch als Qualität erfahrbar macht.